Wo es an Auswegen mangelt, bleibt der Humor. (Sigmund Freud)
Passend zu der trüben Zeit schreibt Axel Hacke in seinem neuen Buch über die Heiterkeit. Genauer heißt das Buch „Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte“, das vor ein paar Tagen im Dumont-Verlag erschienen ist. Warum passend?, mögen Sie sich fragen.
Die Welt ist ja in den letzten Wochen und Monaten nicht ärmer an Problemen geworden. Aber für Hacke bedeutet Heiterkeit nicht, das Schwere im persönlichen Leben und allgemein in der Welt zu ignorieren oder auszblenden. Vielmehr bedeutet Heiterkeit für ihn, dieses Schwere in etwas Leichtes zu verwandeln. Als Meister dieser Verwandlung nennt Hacke immer wieder den unvergessenen Loriot, der unsere Fehler so genau, aber auch so liebevoll betrachtet hat, dass wir uns selbst wiedererkennen und dennoch über uns lachen können. Und Hacke erklärt uns mit Sigmund Freud auch warum das so ist. Mithilfe des Humors lernen wir unser Über-Ich nicht als strenge, sonder als liebevoll tröstende Instanz kennen. Für begabt in Sachen Heiterkeit hält Hacke auch den französischen Zeichner Sempé, der es mit seinen luftigen Zeichnungen immer wieder schafft, die Melancholie in etwas Heiteres zu verwandeln.
Humor ist einfach eine komische Art, ernst zu sein. (Peter Ustinov)
Es geht dem Autor also nicht um eine Ablenkung vom Tristen durch Zerstreuung, nicht um eine vorübergehende Fröhlichkeit, sondern um eine grundsätzlcihe Haltung dem Leben gegenüber, bei dem der Hass, der Verdruss, die Melancholie, ja selbst die Trauer als Bestandteile unseres Lebens gesehen werden. Aber eben auch nur als Bestandteile, denen wir – jede und jeder für sich – ihren Raum geben oder eben auch wieder bewusst entziehen können.
So heiter können Nachrichten sein!
Wir können, vor allem was unser Privatleben betrifft, immer wieder unseren Blick darauf richten, was wir beeinflussen können, um den Frust zu verringern und unnötigen Ärger zu vermeiden. Und was die Weltlage betrifft, kann man jeden Tag neu entscheiden, was und wie viel man in sein Leben lässt! Die Frage ist: Muss man sich jede Katastrophe in zig reißerischen Meldungen oder Social-Media-Posts antun? Muss man nicht!
Es berührt einen beim Lesen des Buches, dass Axel Hacke, der uns schon so viele heitere Texte geschenkt hat, ehrlich offenbart, dass er selbst gern ein sehr viel heiterer Mensch wäre, aber es von seiner Natur aus nicht gerade ist. Aber dass er es in der Hand hat, es ein wenig mehr zu sein.
Lassen Sie sich von Axel Hacke inspirieren! Lesetipp für trübe Lebens- und Weltlagen!
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Schmid
Buchinformation
Axel Hacke
Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Dumont Buchverlag, 2023
ISBN: 978-3-8321-6808-7
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