Egal, wie alt man ist, wenn man das erste weiße Haar an sich entdeckt, ist es für die meisten Menschen ein kleiner Schock. Manche Menschen finden es schon mit Anfang 20, andere können sich mit 50 glücklich schätzen, weil ihr Haar noch seine natürliche Farbe besitzt. Bei den meisten Menschen zeigen sich die ersten weißen Haare zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr, in der Regel zuerst an den Schläfen.
Graue Haare – ein natürlicher Prozess
Warum aber werden Haare weiß? Nun, jedes Haar hat eine Haarwurzel. An dieser befinden sich Blutgefäße, Talgdrüsen und Zellen, sogenannte Melanozyten, die die Farbpigmente produzieren, die wiederum in den Hornschichten des Haares eingelagert sind und ihm die individuelle Farbe verleihen. Diese Melanozyten reduzieren jedoch nicht alle gleichzeitig ihre Pigmentproduktion, daher werden wir allmählich „grauer“. Ich setze dies bewusst in Anführungszeichen, weil es das graue Haar eigentlich nicht gibt: Entweder ein Haar hat Farbpigmente eingelagert und erscheint somit farbig, oder es fehlen ihm diese Farbpigmente, dann ist es weiß. Der graue Eindruck entsteht durch die Mischung von weißem und farbigem Haar nebeneinander.
Einfluss anderer Faktoren
Es gibt jedoch noch andere Gründe, die eine Rolle bei der Produktion von Farbpigmenten, den sogenannten Melaninen, spielen. Nährstoff- und Vitaminmangel sowie starke Hormonschwankungen, z. B. bei einer Erkrankung der Schilddrüse, gehören dazu. Und leider haben auch Medikamente wie beispielsweise Cortison oder medizinische Behandlungen wie die Chemotherapie darauf Einfluss. Wer raucht und ständig unter Stress steht, läuft wohl ebenso Gefahr, früher seine Haarfarbe gegen Grau einzutauschen.
Grau als Modetrend
Dass Grau in der Mode längst nicht mehr verpönt ist, zeigen die Trends der letzten Jahre: nicht selten versuchten sich junge, hübsche Frauen am sogenannten Granny-Style. Und auch über das dunklere Charcoal-Grau habe ich hier im Frisurenblog bereits geschrieben. Die grauen Farbtöne lassen sich kleidungstechnisch wunderbar nicht nur mit pastellfarbenen Tönen, sondern auch mit kräftigen Farben kombinieren.
Grau ist edel
Ich freue mich immer, wenn sich eine ältere Kundin für ihr graues Haar entscheidet. Generell finde ich, dass graue Haare sehr edel aussehen können. Durch die hellere Haarfarbe mindert sich der Kontrast zum Teint; nicht selten sehen gepflegte Grauhaarige frisch und rosig aus. Ein leicht gebräunter Teint kommt bei grauen Haaren ebenfalls toll zur Geltung. Das kann man an der eleganten Erscheinung von Christine Lagarde, der IWF-Chefin, konstatieren.
Aber natürlich kommt es wie bei jeder Haarfarbe auf den individuellen Typ an. Ich kann auch sehr gut verstehen, wenn eine Kundin „noch nicht so weit ist“, um auf Farbe im Haar zu verzichten. Das gilt insbesondere dann, wenn die grauen Haare schon sehr früh kommen. Mit professioneller Strähnentechnik lassen sich weiße Haare sehr gut kaschieren.
Guter Schnitt, richtige Pflege
Damit graue Haare nicht ungepflegt aussehen, kommt es bei ihnen ganz besonders auf einen guten Schnitt und die richtige Pflege an. Gegen einen gelben Stich bei weißen und graumelierten Haaren helfen Pflegeprodukte, die blaue Farbpigmente enthalten. Aber Vorsicht: sogenannte Silber-Spülungen dürfen nicht zu stark angewendet werden, sonst bekommen die Haare einen violettfarbenen Schimmer.
Wenn Sie unsicher bezüglich Ihrer grauen Haare sind, sprechen Sie mich oder meine Friseur-Kolleginnen und Kollegen in unseren Salons in Reutlingen und Metzingen an. Wir freuen uns, wenn wir Sie vertrauensvoll und umfassend zu Schnitt, Pflege und Ihrem Typ beraten können!
Herzlich,
Ihr Daniel Schmid
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