Wenn das Haar dünner wird
Haare verändern sich unser Leben lang. In der Haarfarbe, in der Haarstruktur und auch in der Haarfülle. Im vorletzten Beitrag habe ich darüber geschrieben, warum Haare weiß werden. Mehr noch als die Veränderung bei der Haarfarbe bedrückt es jedoch viele Menschen, wenn die Haare in ihrer Gesamtheit dünner werden. Insbesondere bei reifem Haar lässt das Volumen allmählich nach, und der Blick in die Haarbürste bestätigt die sorgenvolle Vermutung: es gehen mehr Haare aus. Die weißen Haare lassen sich mittels guter Friseurarbeit noch eine lange Zeit gut kaschieren. Was aber tun, wenn sich die geliebte Haarmähne auf einmal deutlich weniger voll anfühlt?
Warum werden Haare dünner und weniger?
Nun, eine Haarwurzel ist im Durchschnitt fünf bis sieben Jahre aktiv. In dieser Zeit wächst das Haar. Dann fällt es aus, und nach einer Ruhepause von meist ein paar Monaten beginnt es wieder zu wachsen. Allerdings kann der Wachstumszyklus der Haare durch verschiedene Faktoren durcheinander geraten. Vor allem die sich verändernde Hormonproduktion spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
Haare in der Schwangerschaft
Viele Frauen kennen das aus der Schwangerschaft. Während dieser Zeit freuen sich die meisten Frauen über besonders schöne, glänzende und dichte Haare. Denn dank des Östrogen- und Progesteron-Anstiegs verlängert sich der Haarwachstumszyklus, und dadurch fallen weniger Haare aus. Nach der Schwangerschaft ist es dann umgekehrt: da der Östrogenspiegel rasch absinkt, verliert man erst mal mehr Haare. Nach drei bis sechs Monaten ist der Hormonspiegel jedoch wieder im Gleichgewicht, und damit normalisiert sich auch das Haarwachstum wieder.
Auch Haare leiden unter Stress
Des Weiteren können auch erbliche Veranlagung und Nebenwirkungen von Medikamenten eine Erklärung für den Haarausfall sein. Psychischer und physischer Stress können ebenfalls ein Rolle spielen; so bringen zum Beispiel radikale Diäten unseren gesamten Körper durcheinander und können in den Wachstumszyklus eingreifen: Haut und Haare leiden darunter.
Das Haar in der Menopause
Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen – in der Regel mit Ende 40, Anfang 50 – verändert sich der Hormonspiegel noch einmal spürbar. Die Östrogenproduktion lässt – diesmal endgültig – nach, und das hat leider auch Auswirkungen auf die Haarfülle. Manche Frauen merken dies erst nach ein paar Jahren Hormonumstellung, dann aber meist um so schmerzlicher beim Griff in die Haare, die sich gar nicht mehr wie die eigenen anfühlen. Die Haare sind dünner, weniger und kraftloser geworden.
Was hilft bei dünner werdendem Haar?
Vielleicht hilft zunächst, sich klar zu machen, dass „schönes Haar“ nicht unbedingt mit langen, kräftigen Haaren gleichgesetzt werden muss und von vielen Menschen auch nicht wird. Ich kenne viele Frauen mit feinen Haaren, denen ich ohne weiteres „schöne Haare“ attestieren würde.
Frisur an das Haarvolumen anpassen
Eine dem Haarvolumen adaptierte Länge und eine sogenannte „Volumen-Stufung“ können wahre optische Wunder bewirken. Auch Strähnen können glanzvolle Tiefen-Effekte – also optisches Volumen – schaffen, und nebenbei machen sie feines Haar etwas griffiger. Bei halblangen Haaren ist nun besonders wichtig darauf zu achten, dass die Spitzen regelmäßig geschnitten werden, damit eine Kontur sichtbar bleibt, und das Haar nicht zu sehr ausfranst.
Volumen-Pflegeprodukte
Es gibt auch sehr gute Pflegeprodukte für mehr Volumen, die natürlich stärkend wirken. Da viele Menschen unter dünner werdendem Haar leiden, gibt es hier gleich zwei empfehlenswerte Pflegeserien von AVEDA. Die Produkte der Pflegeserie pure abundance™ basieren auf dem Harz der Akazie und sind ideal für feines Haar. Die Serie besteht aus Shampoo, Conditioner und verschiedenen Volumenprodukten – Sprays und Lotionen – je nachdem, wo und wie viel Halt und Volumen gewünscht wird. Die invati advanced™-Serie von AVEDA wurde speziell konzipiert für kraftloses, dünner werdendes Haar. Sie setzt an zwei Punkten an: Ginseng und Kurkuma fördern die Durchblutung und beleben so die Kopfhaut, Amla kräftigt das Haar und verleiht so mehr Volumen. Bitte fragen Sie uns, welches Produkt am besten zu Ihrem Haar passt und Ihre Frisur optimal unterstützt! Nur richtig angewendet, können die Produkte ihr volles Wirkungsspektrum entfalten.
Was gibt es noch zu beachten?
Es versteht sich eigentlich von selbst, sei hier aber dennoch erwähnt: Feines Haar muss besonders achtsam behandelt werden, also: vorsichtiges Kämmen und Bürsten, behutsames, nicht zu heißes Föhnen, keine Experimente mit unprofessionellem Färben! Denn feines Haar reagiert auf jede Art von Stress besonders empfindlich.
Die innere Einstellung
Nicht zuletzt hilft wie immer im Leben auch in Sachen Haare eine gute Portion Gelassenheit und Humor. Kennen Sie die kleine Anekdote vom asiatischen Mönch, der seine verbliebenen 3 Haare jeden Morgen zum Zopf flechten ließ? Eines Tages fielen ihm zwei der drei Haare aus. Na gut, sagte er sich, dann trage ich mein Haar von nun an offen!
Also, lassen Sie bitte den Kopf nicht hängen, wenn Sie – ganz normale – Veränderungen bei Ihrem Haar bemerken. Zögern Sie nicht, mich oder die Friseurinnen und Friseure unserer Salons in Reutlingen und Metzingen auf Ihre Beobachtungen anzusprechen. Wir haben die Erfahrung und beraten Sie gerne und ausführlich zu Haarschnitt, Farbe und richtiger Pflege bei feinen Haaren!
Herzlich,
Ihr Daniel Schmid
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