Noch versorgen die Alpengletscher unsere Bäche, Flüsse und Seen mit Wasser.

Noch versorgen die Alpengletscher unsere Bäche, Flüsse und Seen mit Wasser.

Weltwassertag

Es wundert nicht, dass mit all den täglichen Aufregungen in der Politik und im Weltgeschehen der diesjährige Weltwassertag, der seit 1993 jedes Jahr am 22. März stattfindet, kaum Beachtung gefunden hat. Der von der UN-Wasser organisierte Weltwassertag soll jedes Jahr auf die wichtigste Grundlage allen Lebens auf der Erde aufmerksam machen: Ohne Wasser kein Leben, ohne Wasser kein Frieden, ohne Wasser kein Wohlstand. Jedes Jahr soll mit einem Schwerpunktthema die fragile Abhängigkeit unseres Daseins vom Wasser deutlich gemacht werden. Dieses Jahr stand »Glacier Preservation is a survival strategy«, also der Erhalt der Gletscher, im Fokus. Denn die Gletscher spielen in unserem Weltökosystem eine ganz entscheidende Rolle. Hier ein kurzer Film der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL zum Thema Gletscher als Wasserspeicher:

Die Schweizer Forscher gehen davon aus, dass es im Jahr 2100 keine Gletscher mehr in der Schweiz geben könnte, wenn wir es nicht schaffen, den Treibhausgasausstoß schnell und drastisch zu senken.

Gletscher sind unsere Wasserspeicher

Bei nicht mal drei Prozent unseres Wassers auf unserem Planeten handelt es sich um Süßwasser. Von diesen drei Prozent sind weltweit rund 70 Prozent in Gletschern gebunden. Den Eisriesen kommt somit eine zentrale Rolle im globalen Wasserkreislauf zu: sie versorgen unsere Flüsse mit Wasser und uns mit lebensnotwendigem Trinkwasser. Aber auch als Klimaregulatoren haben die Gletscher weltweit eine große Bedeutung, denn sie reflektieren das Sonnenlicht und helfen so, die Temperaturen auf der Erde zu stabilisieren.

Gletscherschmelze in Deutschland

Dass das dramatische Abschmelzen der Gletscher durch den Klimawandel nicht allein weit weg von uns an den Polen passiert, macht der diesjährige Bericht des Umweltbundesamtes deutlich: Auch die bayrischen Alpengletscher haben immense Gletscherverluste zu melden. So verliert der Nördliche Schneeferner auf der Zugspitze durch das Abschmelzen täglich fast eine Million Liter Wasser. Das führt auch hier in Europa zu Naturkatastrophen wie Erdrutschen und Überschwemmungen und anderswo zu unzureichender Wasserversorgung bis hin zur Dürre.

Nach Daten des Grace-Satelliten vom Global Institute for Water Security in Kanada (GIWS), der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verliert Deutschland jährlich etwa 2,5 Kubikkilometer Süßwasser. Nach diesen Berechnungen würde Deutschland in zwanzig Jahren voraussichtlich eine Wassermenge von der Größe des Bodensees verloren haben.

Erste Nationale Wasserstrategie

Vor zwei Jahren hat daher die Bundesregierung die erste Nationale Wasserstrategie beschlossen. Diese hat zum Ziel, wasserbezogene Maßnahmen in allen relevanten Sektoren zu bündeln. Durch ein modernes Wassermanagement soll die Wasserversorgung auch in den kommenden Jahrzehnten sichergestellt werden. So sollen beispielsweise mehr Wasserspeicher angelegt werden und Fernwasserleitungen auch Gebiete mit langanhaltenden Dürreperioden mit Wasser versorgen können.

Knappe Ressource Wasser: für etwa 15 Prozent der Landbevölkerung der Welt ist Süßwasser nicht ausreichend vorhanden.

Knappe Ressource Wasser: für etwa 15 Prozent der Landbevölkerung der Welt ist nicht ausreichend Süßwasser vorhanden.

Unser Wasserfußabdruck

Der sogenannte „Wasserfußabdruck“ ist laut der Landeszentrale für politische Bildung BW ein Indikator, der die Menge an Süßwasser misst, die zur Herstellung von Produkten und Dienstleistungen benötigt wird. Das sind zum Beispiel bei einer 50 Gramm schweren Tomate im globalen Durchschnitt zehn Liter Wasser, bei einem Baumwollshirt 2.500 Liter und bei 200 Gramm Rindersteak 3.100 Liter Wasser. Wasser, das wir indirekt verbrauchen, ohne es zu bemerken.

Positiv festzuhalten ist, dass der direkte Wasserverbrauch In Deutschland in den letzten Jahrzehnten pro Kopf zurückgegangen ist. Und dass diese kleinen, einfachen Massnahmen, wie z. B wassersparende Duschköpfe, sich in der Summe sehr wohl auswirken.

Der indirekte oder virtuelle Wasserverbrauch, wie man den Wasserfußabdruck auch bezeichnet, betrug im Jahr 2022 pro Kopf jedoch immer noch 48 gefüllte Badewannen täglich. Das verdeutlicht aber auch, dass jeder Einzelne durch einen bewussteren Umgang mit allen Produkten und Dienstleistungen zur Wassereinsparung beitragen kann, indem er oder sie den Konsum von wasserintensiven Produkten reduziert.

So wollte auch der diesjährige Weltwassertag 2025 zu unserer Sensibilisierung für die immense Bedeutung von Süßwasser beitragen, um die Wasserressourcen für zukünftige Generationen zu sichern!

Herzliche Grüße,

Ihr Daniel Schmid

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner